Wandern Rund um den Hennesee
Bei warmen Temperaturen, einem strahlend blauen Himmel und ausgestattet mit den passenden Wanderschuhen geht es für meinen Freund und mich in das Sauerland. Um genau zu sein: nach Meschede. Zwischen Gebirgen, Wiesen und Feldern erstreckt sich eine waldreiche Landschaft mit zahl reichen Rad- und Wanderrouten. Am Fuße des Hennesees lädt die charakteristische Mittelgebirgslandschaft ein, auf Schritt und Tritt die Seele baumeln zu lassen.
Strecke: 4,9 km (leine Tour)
Dauer: zirka 1:10 Stunden
Start: Am Kreishaus/Hennepart
Zwei andere Autos stehen an diesem Sonntag auf dem Parkplatz. Ausgestattet mit unseren Wanderschuhen, Wasserflaschen und der Kamera im Rucksack, brechen wir auf zu unserer Wanderung. Das Rauschen vereinzelter Autos im Hintergrund wird nach wenigen Schritten vom Plätschern und Brausen des Baches übertönt. Das Wasser schimmert in der Sonne, folgt sprudelnd schnell seinem Weg durch das schmale Bachbett. Einige große Steine ragen empor, unbeachtet vom fließenden Wasser. Schmetterlinge flattern umher, auf der Suche nach einem geeigneten Platz zum Sonnen. Parallel zur Straße begleitet der Bach einige Meter den Weg, schlängelt sich durch wildes Gras, bunte Büsche und Blumen. Bereits nach den ersten Schritten in die Natur sind wir begeistert. Das erste Mal Wandern in richtigen Wanderschuhen! Der Unterschied zu Straßenschuhen ist selbst auf dem asphaltierten Boden spürbar anders. Angenehmer. Die Lust zum Wandern wird immer größer – selbst wenn die Straße in der Ferne flimmert, die Sonne auf der Haut brennt und kein Schatten in Sicht ist.
Nach einer kurzen Strecke durch das gepflegte Wohngebiet am Stadtrand werden die Bäume dichter und die Geräusche der Straße werden leiser, dumpfer, undeutlicher. Wir kommen dem Wald näher. Die bereits zurückgelegte Strecke ging bergauf und der Schweiß liegt glänzend auf unserer Haut. Der Boden verändert sich und aus festem Untergrund wird ein Trampelpfad, bestehend aus zwei reifenspurenbreiten Schotterspuren, die in der Mitte und an den Seiten schmale Grünstreifen säumen. Es wird grüner und bunter: Auf der kleinen Lichtung scheint das Unkraut sein Zuhause gefunden zu haben. Alles wächst wild durcheinander, blüht, gedeiht. Ein Mix aus Zirpen, Summen und Rascheln begleitet uns auf dem Weg zu unserem ersten Waldabschnitt auf der Wanderroute.
Die Augen brauchen wenige Sekunden, um sich an die neue, dunkle Umgebung zu gewöhnen. Der Wald riecht modrig und frisch in einem. Schlagartig wird die Luft kühler, angenehmer. Nur vereinzelte Sonnenstrahlen schaffen den Weg bis zum Boden, malen ein Muster, ein Schattenspiel auf den Weg. Im Schutz der Bäume verschwinden auch die letzten Geräusche der Stadt. Das Brummen und Tschirpen verstummt. Zwitschernde Vogelstimmen hallen durch den Wald, geben ihren Gesang zum Besten. Kurz verschnaufen und die Umgebung wahrnehmen: Laubbäume, abgeknickte Stämme, Moos, Bodendecker, Farn und großgewachsene Tannen. Einzelne Sonnenstrahlen erhellen den Wald, ein ganz besonderes Licht entsteht. Die Laubblätter strahlen im satten Grün, vom Tau bedeckte Spinnennetze glitzern in der Sonne, einzelne Sträucher rascheln. Durch die dicken, dünnen, geraden und krummen Baumstämme hindurch hat man freie Sicht über die Dächer von Meschede, über Wälder, bis hin zum malerischen Horizont. Voller Euphorie geht es weiter hinauf. Deutlich erfrischender läuft es sich im Schatten gefühlt wie von selbst.
In kleinen Kurven schlängelt sich der Weg bergauf durch den Wald. Der Kies knirscht laut bei jedem Schritt. Spitze, kantige Steine, kleine Äste – Wir sind froh, dass wir unsere Schuhe und den nötigen Grip haben. Sie geben Halt auf dem unebenen Wanderweg und trotzdem haben wir genügend Bewegungsfreiheit. Sie geben genau das Richtige, um sich auf das Wichtige zu konzentrieren: Die idyllische Landschaft, die Wildnis und der besondere Flair. Links neben dem Weg raschelt es im Laub. Bei genauerem Hinsehen springen viele winzige braune Frösche im vermeintlichen Schutz des Laubes. Es wird plötzlich heller. Die Sonne erstrahlt, die Baumkronen lichten sich, der Weg wird breiter. Es wird wärmer und auch das Zirpen wird wieder lauter. Der Pfad endet an einer asphaltierten Straße. Links steht ein kleines, weißes Schild mit der Aufschrift: „SinnePfad“. Der Blick auf Wiesen und Felder, Wälder, Gebirge und vereinzelte Häuser ist frei. Der modrige Geruch verblasst und die Landluft von nahegelegenen Höfen breitet sich aus. Auf und nieder verlaufen die Gebirge, versehen mit dunklen Tannen, grünen, braunen und gemusterten Äckern und mit kahlen, gerodeten Flächen. Ein Greifvogel hat seine Flügel ausgebreitet und lässt sich über den Feldern gleiten. Sein riesiger Schatten folgt ihm auf dem Boden. Entlang der Straße geht es etwas steiler hinauf, nur einige Meter, bevor es in den nächsten Waldabschnitt geht.
Zu unserer Rechten geben immer lichter stehende Bäume den Blick über den Hennesee frei. Scheinbar weit weg und tief unten liegt der See, der in grünen und blauen Farben leuchtet. Über die Baumwipfel hinweg erscheint die Idylle in ihrer vollen Pracht. Auf einer Bank machen wir Halt, lassen die Füße baumeln, genießen die weite Sicht. Trotz der für uns ungewohnten Situation sind unsere Füße weder müde, noch schmerzen sie. Wir passieren den SinnePfad und einige der zehn Stationen, die unseren Weg kreuzen, sind nicht nur für meinen Freund eine gelungene Abwechslung.
Der Wald wird wieder dichter, nach einer Rechtskurve weist ein roter Pfeil den Weg. Er wird schmaler, der Waldboden weicher. Der unebene Kies ist nur noch hier und dort vereinzelt anzutreffen. Nach dem leichten Anstieg geht es jetzt bergab. In leichter Rückenlage setzen wir mit lauten Schritten einen Fuß vor den anderen. Der weiche Erdboden mit Blättern und dünnen Zweigen bedeckt, scheint rutschig, aber davon merken wir nichts. Mit festem Halt geht es geradewegs auf den See zu. In der Ferne ist das Ende des Waldes sichtbar: Es wird heller und eine kleine Lücke zwischen den Bäumen lässt kurz darauf die Aussicht auf den Hennesee zu.
Wie eine Art Promenade führt der Letzte Teil unserer Route oberhalb des Sees entlang. Eine willkommene Einladung für Radfahrer, Walker und Wanderer. Mit Blick auf das Wasser, auf die entfernte Landschaft und im Hintergrund der Wald geht es in den Endspurt. Vorbei an der Sperrmauer und wieder zurück durch das Wohngebiet zum Parkplatz. Das Gefühl Schuhe nach einer langen Strecke auszuziehen kennen wohl nur die „richtigen“ Wanderer. Es ist wunderbar! Wir verweilen noch etwas an dem kleinen Bach am Parkplatz, lassen das Erlebte Revue passieren. Wir sind keine Wanderer der ersten Stunde. Ich bin eher unsportlich und mein Freund laut seinen Eltern ein Wandermuffel. Jetzt hatten wir zum ersten Mal richtige Wanderschuhe an und sind uns sicher, die ziehen wir so schnell nicht mehr aus! Nicht nur die Landschaft hat uns begeistert – Die Rundwanderwege mit der besonderen Atmosphäre, die abwechslungsreichen Möglichkeiten, das einzigartige Gefühl müssen wir unbedingt wieder erleben.
Autorin: Journalistin Carina Speckenwirth schreibt lieber über Dinge, die sie selbst erlebt hat, um die Leser mitzunehmen in das Geschehen. Ihr Freund ist Finanzbeamter und hat als Begleiter die Aufgabe die ein oder andere Aktion mitzumachen. Das Wandern werden die beiden so schnell aber nicht mehr aufgeben.
Wanderschuhe
Für unsere Wanderung haben wir die Schuhe aus dem Laufgut-Sortiment von Salomon getragen. Ihre Stärken: Fußhalt, Stabilität, Dämpfung, Grip, maximale Bewegungskontrolle, Kraftersparnis, Durchstoßfestigkeit für einen effizienten, stabilen und reaktionsschnellen Bewegungsablauf.
Salomon
X Ultra 3 Mid Gtx
Herren
Wandern & Multifunktion
Größen: 40–49
Salomon Ultra 3 Wide Mid Gtx
Damen
Wandern & Multifunktion
Größe: 36–45 1/3